Mit dem KRD-Reisepaß im Urlaub, ein Erfahrungsbericht!

Vom 23.06.2015 bis zum 02.07.2015 unternahmen wir eine Reise mit dem Auto. Getestet werden sollte der Reisepaß des Königreiches Deutschland außerhalb des Schengenraumes.
Die Ausreise aus Slovenien nach Kroatien gestaltete sich einfach. Die Grenzer nahmen den Paß in die Hände, verglichen Bild und Fahrer, und schon ging es weiter. Auch am kroatischen Posten gab es bei der Einreise keine Probleme.
In Kroatien reisten wir dann viel durch das Land, besuchten die wunderschönen Wasserfälle in Plitvice und Krka. Auch eine Höhle besuchten wir.
Um noch mehr Stempel in den Reisepaß zu bekommen, unternehmen wir einen Tagesabstecher nach Bosnien-Herzegovina. Fand man in Kroatien noch vereinzelt Spuren des letzten Krieges, so waren diese in Bosnien noch viel deutlicher zu sehen.

Beim Grenzposten der kroatischen Seite stieß Unser Reisepaß erst einmal auf Befremdung. Nach 10 Minuten ging es jedoch wieder weiter. Ich wünschte einen Stempel und gern gab man mir diesen. Auch der Grenzer an der bosnischen Seite empfand den Reisepaß als ein Dokument, welches tiefere Nachfrage erforderte. Nach einem 15-minütigen Gespräch lud man Uns sogar zu sich nach Hause ein. Er würde sich geehrt fühlen, Uns in seinem Holzhaus Übernachtung zu gewähren.

Nachdem wir uns in Bosnien etwas umgeschaut hatten, fuhren wir wieder zurück, und auch dieses Mal gab es keine Probleme. Wieder erhieltenWir Ein- und Ausreisestempel.

Anders war es dann auf der Rückreise nach Deutschland.
Der Grenzübertritt Kroatien nach Slovenien hinein in die EU war eine schwierige Angelegenheit.
An der kroatischen Seite benötigten Wir etwa 1,5 Stunden, viele Gespräche und Geduld. An der slovenischen Seite der Grenze gar 4,5 Stunden, noch mehr Gespräche, viel Rückgrat und Stärke und... Geduld.

Zudem erhielten Wir eine Anzeige wegen angeblicher Urkundenfälschung.

Der im Rang niedrigere Grenzer, der gerade nebenbei Jura studierte, wußte um den Unsinn. Er hatte jedoch nur einen goldenen Pickel auf den Schulterstücken. Sein Vorgesetzter hatte da vier und keine Ahnung von Recht. Er tat nur brav seinen Dienst. Wie kam es dazu?
Erst sollte der hohe Chef kommen. Der verweigerte sich jedoch.
Dann erfragte man Unsere Daten und wollte diese prüfen. Gern gaben Wir Auskunft zu Unserem früheren bügerlichen Namen. Nachdem sie Uns also zuordnen konnten, rief man bei der Polizei in Deutschland an. Die warnten die Grenzer vor Uns, meinten, sie sollten vosichtig sein, da Wir gefährlich seien.

Dann wurde die Staatsanwaltschaft angerufen. Die meinte, man sollte doch eine Anklage formulieren, von Uns Fingerabdrücke nehmen und den Paß einziehen.
All dies übersetzte mir einer der gut Deutsch sprechenden jungen Grenzer, der mit dem einen Pickel auf den Schulterstücken. Also wurde erst einmal alles kopiert: Reisepaß, Führerschein, Fahrzeugschein.

Wir weigerten Uns jedoch vehement, Fingerabdrücke von Uns nehmen zu lassen.
Die Grenzer wollten darauf bestehen. Die Vorschriften würden das so verlangen, meinten sie.

Wir entgegneten, daß Wir dies nicht zulassen würden, da Wir nichts falsch gemacht hätten und kein Straftäter oder gar Verbrecher wären und Uns folglich auch so nicht behandeln lassen würden. Den Mann mit den vier Pickeln interessierte das wenig.

So gingen Wir in aller Ruhe zum Auto, zogen das gute Hemd aus und ein einfaches T-Shirt an. Alsdann begaben Wir Uns wieder in sein Büro und begannen wiederholt, nun etwas eindringlicher, zu wiederholen, daß Wir die Abnahme der Fingerabrücke nicht wünschen. Es wurde einfach überhört und die "Vorschriften" mußten dafür als Vorwand herhalten.

"Na gut", antworteten Wir nun schon etwas laut, "dann müssen sie sich die Fingerabdrücke mit Gewalt holen. Freiwillig geben Wir sie ihnen nicht. Dazu brauchen Sie aber noch mindestens fünf weitere gut ausgebildete Beamte, denn Wir können sehr gefährlich sein, wenn Wir wirklich wollen."

Der junge Beamte übersetzte fleißig.

Dann begannen Wir Uns im Flur vor seinem Büro zu dehnen und auf die Auseinandersetzung vorzubereiten.

Nun endlich wurden Wir mehr ernst genommen. Der Grenzpolizist mit den vier Pickeln begann zu schwitzen. Er fühlte sich wohl nicht mehr sicher in seinem Büro. Die Tür war nicht extra gesichert und ich war ja schon im Gebäude. Auch der vorherige Anruf bei der deutschen Polizei und die eindringliche Warnung von denen zu Unserer Kampfkunstkompetenz verstärkten die Wirkung wohl.

Er meinte, nun selbst etwas laut vor Aufregung, Wir sollten Uns doch beruhigen. Man würde auf die Fingerabdrücke verzichten. Man garantiere Uns dies. Wieder einmal zeigte sich: Wer die mentale Stärke hat, für seine Prinzipien bedingungslos einzustehen, hat Erfolg damit.

Gern nahmen Wir sein Angebot an und beruhigten Uns augenblicklich. Annett hatte sich schon ein paar Gedanken gemacht.

Nachdem dann viereinhalb Stunden verhandelt, geschrieben, gedroht und gelacht wurde, setzten wir unsere Reise nach Hause fort.

Die Anzeige ist nun ein willkommener Grund, konsularische oder gar diplomatische Beziehungen zu Slovenien aufzubauen. Auch wenn bedauerlicherweise immer noch keine Post aus Slovenien von der Staatsanwaltschaft gekommen ist, werden Wir gern tiefer bohren und über einen Anwalt in Slovenien die Vorgänge prüfen lassen.

Das Ergebnis der Reise: Vier Einträge in den Reisepaß des Königreiches Deutschland. Test nur halb bestanden. Mit der Ausgabe der Reisepässe an Staatsangehörige wird noch gewartet. Es ist noch nicht sinnvoll, anderen diese Herausforderungen zuzumuten.




Peter hat mit dem KRD-Reisepaß bereits im Vorfeld einen erfolgreichen Flug mit Germanwings nach Mallorca und zurück absolviert.

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