Peters Brief an die Gemeinschaft
Seit rund vier Monaten ist Peter schon grundlos inhaftiert. Diese Woche, am Donnerstag, den 20. Oktober, findet der Prozeßauftakt des Hauptverfahrens statt.
Vor wenigen Wochen verfasste Peter einen Brief an uns, in dem er die Zustände in der Haftanstalt beschrieb und uns seinen Dank für unsere Unterstützung aussprach.
Peter war nie jemand, dem es darum ging, im Vordergrund zu stehen. Umso wichtiger ist es, jemanden, der sich so selbstlos für andere einsetzt, der für unser aller Freiheit einsteht, zu unterstützen. Wir möchten Dich an dieser Stelle nochmals dazu einladen, zu einem der Gerichtstermine zu erscheinen. Unsere Bewegung ist groß, und es wäre von Bedeutung, wenn Du Dein Interesse und Deinen Einsatz zeigst und präsent bist.
Hier der Brief, den wir nun, in Auszügen, mit Euch teilen wollen:
Brief von Peter an die Gemeinschaft
Liebe Gemeinschaft!
Ich bin nun schon etwa drei Monate und drei Wochen inhaftiert. Ich freue mich sehr darüber, daß meine Inhaftierung dazu geführt hat, daß Ihr alle selbstorganisiert so gute Arbeit leistet, daß die Menschen in vielen Ländern aufmerksamer für unsere Themen geworden sind und sich verstärkter engagieren. Auch die Pressearbeit hat dazu geführt, daß wieder mehr Menschen auf die Idee des Königreiches Deutschland aufmerksam geworden sind.
Über Briefe, die ich selbst aus Portugal erhalte, erfahre ich, was Ihr so alles geschafft habt. ...
Natürlich freue ich mich nicht über meine Inhaftierung für mich selbst. Wie Ihr wißt, bin ich ja ein sehr freiheitsliebender Mensch, dessen größter Wunsch Freiheit für alle Menschen ist und nicht nur für mich selbst. So betrübt es mich oft nicht gerade wenig, 23 Stunden in einem Raum eingesperrt zu sein, davon etwa 22 Stunden in einer Zelle von 9m². ...
Mein physischer Körper leidet darunter, daß er nur bescheidenes Essen und zu wenig Bewegung hat. Auch die immer aufs Neue unsinnigen Schreiben der Gerichte mit ihren Unterstellungen, Falschbehauptungen, Verdrehungen, Bösartigkeiten und der Tendenz, alles, was man sagt, gegen einen auf niederträchtige Art zu verwenden, das zehrt an den Nerven und man glaubt dann bald, hilflos einem völlig kranken System mit genauso krank gemachten Menschen ausgeliefert zu sein. Das verlangt von mir immer mehr Gottvertrauen, da ich gar nicht mehr einschätzen kann, wer ehrlich mit mir umgeht. Wenn man grundsätzlich liebend ist, dann kann man sich derartige Vorgänge kaum vorstellen! Aber so ist die Welt (noch).
Das System ist das Problem, und die Menschen werden benutzt und verheizt, verlieren ihre Würde, ihre Liebe und ihr Mitgefühl für einander. Es ist für mich sooo traurig anzusehen, die Menschen tun mir leid und es tut mir richtig weh, und so ist mein Hiersein für mich erträglicher, weil ich ja einen Sinn darin sehe.
Ihr wißt, ich habe immer mein Bestes gegeben, habe mich selbst immer ganz hinten angestellt und habe wie ein armer Mann gelebt, genau wie Ihr, um der Allgemeinheit zu dienen. Wenn man dann so behandelt wird, dann kommt man auch mal ins Grübeln, ob diese Verhaltensweise die richtige ist. ... Das Leben spielerisch zu sehen, Gottvertrauen zu vermehren und in allem das Gute zu entdecken, kann ich hier üben. ...
Ich hatte ja Annett schon erzählt, daß ich hier das erste Mal das Neue Testament gelesen habe. Es ist eine Offenbarung für mich gewesen! Das wohl tiefgründigste Buch, das ich je gelesen habe! Es wird wohl nur nicht verstanden, denn sonst wäre die Welt eine andere....
Ich bemerke, daß ich seit Jahren Dinge lehre, die mit dem in der Bibel Gelesenen übereinstimmen, nur, daß ich dabei andere Worte nutze und es zudem so erkläre, daß es der Normalmensch versteht.
Mein ganzes Leben war eine Aneinanderreihung von Lektionen vielfältigster Art, meist sehr anstrengend und grenzwertig, schmerzhaft und gelegentlich auch wundervoll, und jetzt weiß ich es noch sicherer als zuvor, warum das alles. Es war, als ob ich über mein eigenes Leben lese, und es bringt das gleiche Ergebnis hervor.
Auch Ihr alle lebt wie die ersten Urchristen, lest mal selbst die Apostelgeschichte 2.43- 47 und 4.32-37. Ich würde Euch allen mal empfehlen, die ganze Bibel des Neuen Testaments zu lesen. Wenn Ihr Fragen dazu habt, dann stellt sie ruhig. Ich freue mich über Post von Euch.
Nun noch eine Empfehlung an Euch: Arbeitet nicht zu viel- vor allem Martin und Marco, die ja all zu viel und zu lange arbeiten. Ich weiß aber auch, das Ihr alle Euer Bestes gebt. Danke für Eure Unterstützung all die Jahre.
Peter
Auszüge aus dem Neuen Testament
43 Es kam aber Furcht über alle Seelen und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.
44 Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam.
45 Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.
46 Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen
47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fügte täglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.
Die Gütergemeinschaft der ersten Christen
32 Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
33 Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.
34 Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte
35 und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.
36 Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - das heißt übersetzt: Sohn des Trostes -, ein Levit, aus Zypern gebürtig,
37 der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Darum hier nochmal unsere Einladung zu den Gerichtsterminen und besonders auch zum Prozeßbeginn am 20.10.2016.
Endlich findet dieser von uns schon lange angestrebte, wichtige Prozeß statt, und so werden wir gemeinsam unser bestes geben, diesen mit einer positiven Stimmung einzuleiten. In einer freundlichen und offenen Atmosphäre ist jeder eingeladen für die Pausen z.B. Kuchen mitzubringen oder etwas anderes vorzubereiten und diesen Tag reichlich zu genießen.
Wir freuen uns über Deine Beteiligung!